Phasenpetrologie und Geochemie der metamorphosierten Sulfidlagerstätte Matchless, Südwestafrika/Namibia

Abstract

1. Einleitung Die Matchless-Lagerstätte liegt ca. 40 km südwestlich von Windhük (SW-Afrika/Namibia) und gehört stratigraphisch gese-hen zum obersten Teil der Damara-Sequence, der Kuiseb-Forma-tion (Tabelle 3). Sie stellt eine der achtzehn schichtgebun-denen metamorphosierten* massiven Sulfidvorkommen in der Nachbarschaft des Matchless-Amphibolit-Belt dar (Abb.2), die nach Martin (1978), Mason (1975), Miller (1980) und Killick (1982) derzeit bekannt sind. Die Hauptsulfidminerale der Lagerstätte sind in abnehmender Ordnung Pyrit, Kupfer- kies, Magnetkies, und Zinkblende; Bleiglanz und Buntkupfer-kies treten nur untergeordnet auf. Gewonnen wurden außer Kupfer und Schwefel noch 0.5-1.5 g/t Gold und 10-20 g/t Silber (Adamson & Teichmann, 1981). Im Dezember 1983 wurde die Matchless-Mine stillgelegt. Die Kupferproduktion der Matchless- und der benachbarten Otjihase-Mine sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Detaillierte Beschreibungen der Minera-logie und Stratigraphie der Otjihase-und Gorob-Mine geben Goldberg (1976) und Killick (1981). Schichtgebundene massive Sulfidlagerstätten werden meistens von einer Zerrüttungszone unterlagert, in der die Aufstiegs-wege hydrothermaler Lösungen liegen. Mit deren Aufstieg ist eine hydrothermale Veräfiderung des Nebengesteins, oft in Form einer Verkieselung (Large, 1980), verbunden. Urabe& Scott (1980) und Franklin et al. (1983) berichten von hydrothermalen Veränderungen sowohl im Liegenden als auch im Hangenden vulkanisch-exhälativer Lagerstätten... Solche Veränderungszonen sind meist viel größer als der eigentliche Erzkörper, deshalb sind sie wertvolle Explorationsführer. Die vorliegende Arbeit basiert auf einem von der University of the Witwatersrand im Jahre 1983 durchgeführten Prakti-kums. Es wurde eine Untergrundkartierung auf verschiedenen Abbausohlen vorgenommen, um eine lokale Stratigraphie zu erstellen. Die kartierten Abbausohlen wurden jeweils in einem Abstand von 50 Zentimetern beprobt, weiterhin wurden auch Bohrkerne untersucht. Bei der Probennahme wurde vor allem mineralisiertes Nebengestein berücksichtigt. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll das untertage gewonnene Material petrographisch und geochemisch untersucht werden, mit dem Ziel, die Kenntnisse über die Matchless-Lagerstätte insbesondere in Bezug auf hydrothermale Vorgänge zu erweitern. Tabelle 1 : Kupferförderung der Lagerstätten Matchless und Otjihase (aus Killick, 1982) Mine Periode Förderung Durchschnittsgehalt (kt) (

Cu) Matchless 1970-79 .. 876 2.1 Otjihase 1976-77 1622 1.9 *Definition nach Mookherjee (1976): a) metamorphosierte Lagerstätte: Lagerstätten, die prä-, syn-, oder spätkinematisch sind und keine genetische Beziehung zur Metamorphose besitzen. b) metamorphe Lagerstätten: Lagerstätten, die syn-, spät- oder postkinematisch sind und deren Entstehung durch die Metamorphose bedingt ist