Abstract (Zusammenfassung) provided by author:
Das im Naukluft-Deckensystem aufgefundene Deckenschmiermittel wirft insofern neues Licht auf die Mechanik von Deckenbewegungen, als das Zusammenwirken dieser Deformationsprozesse die Möglichkeit eröffnet, das seit langem bestehende Deckenparadoxon für diesen Fall zu lösen
Das aus jungpräkambrischen Sedimenten bestehende Deckensystem bildet eine tektonische Großklippe, die sich aus einer in parautochthoner Stellung befindlichen Schleppdecke, einer exotischen Ultradecke und dem maximal 30 m mächtigen Schmiermittel, das sich an der Basis der Ultradecke befindet, zusammensetzt
Die Ultradecke ist in vier Teildecken gegliedert, deren Korrelation zueinander sowie mit dem autochthonen Umland diskutiert wird. Die Ultradecke wurde mindestens 30 km, wahrscheinlich aber 60 km, weit transportiert und wanderte im Zusammenhang mit der panafricanisehen Damara-Orogenese während öder nach der Schwarzränd-Zeit ein. Das Deckenschmiermittel besteht aus einer bilateralsymmetrischen "Abfolge" verschiedener dynamometamorpher, karbonatischer Gesteine. Anhand der am Schmiermittel beobachteten Erscheinungen kann gezeigt werden, daß während der Deckenbewegung unterschiedliche Deformationsmechanismen mehr oder weniger gleichzeitig aktiv waren: neben Zerbrechen und Zerscheren fand kataklastisches Fließen, plastisches Gesteinskriechen bei erhöhter Temperatur und verringerter Kohäsion sowie viskoses Flüssigkeitsfließen (viscous fluid flow) einer hochkonzentrierten Dispersion (high-concentration fluid) bei relativ kleiner entsprechender Viskosität statt