Abstract provided by author:
Auffällig bei der Untersuchung der genetischen Fingerabdrücke war ein großes Cluster, bestehend aus Isolaten von 39 Patienten, die alle mit dem gleichen M. tuberculosis-Stamm infiziert waren. Dieser Stamm trug 11 S1610-Kopien mit einer Größe zwischen 100 und 450bp, die durch Hybridisierung bestätigt wurden. Insgesamt zeigten 26 weitere Isolate eine starke Übereinstimmung mit dem Stamm. Es wurden weder patienten- noch erregerspezifische Faktoren gefunden, welche ein Infektion mit diesem Stamm begünstigten. Zur weiteren Untersuchung der isolierten Erreger wurde eine Stammsammlung etabliert. Als Schlussfolgerung der vorgelegten Studie ergibt sich die Forderung nach einem landesweitverstärkten Einsatz der Instrumente der TB-Kontrolle und die Nachuntersuchung der zu einemder großen Cluster gehörenden Patienten, um besondere Risikofaktoren zu identifizieren. Darüber hinaus sollte die Virulenz des 15 prozent aller Patienten mit offener Tuberkuloseinfizierenden Stammes näher charakterisiert werden. Die anhaltende Tuberkulose-Epidemie inNamibia ist ganz wesentlich Folge der fortgesetzten Übertragung weniger MTB-Klone in derBevölkerung und nicht so sehr Folge von Reaktivierung vor Jahren erworbener MTBInfektionen. Somit wäre die derzeit in Namibia grassierende Tuberkulose-Epidemie durchintensiven Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel der TB-Bekämpfung kontrollierbar. Eine effektive Unterbindung der Neuinfektionen mit Tuberkulose könnte die Inzidenzmittelfristig um mindestens 30 prozent senken
Auffällig bei der Untersuchung der genetischen Fingerabdrücke war ein großes Cluster, bestehend aus Isolaten von 39 Patienten, die alle mit dem gleichen M. tuberculosis-Stamm infiziert waren. Dieser Stamm trug 11 S1610-Kopien mit einer Größe zwischen 100 und 450bp, die durch Hybridisierung bestätigt wurden. Insgesamt zeigten 26 weitere Isolate eine starke Übereinstimmung mit dem Stamm. Es wurden weder patienten- noch erregerspezifische Faktoren gefunden, welche ein Infektion mit diesem Stamm begünstigten. Zur weiteren Untersuchung der isolierten Erreger wurde eine Stammsammlung etabliert. Als Schlussfolgerung der vorgelegten Studie ergibt sich die Forderung nach einem landesweit verstärkten Einsatz der Instrumente der TB-Kontrolle und die Nachuntersuchung der zu einem der großen Cluster gehörenden Patienten, um besondere Risikofaktoren zu identifizieren. Darüber hinaus sollte die Virulenz des 15 prozent aller Patienten mit offener Tuberkulose infizierenden Stammes näher charakterisiert werden. Die anhaltende Tuberkulose-Epidemie in Namibia ist ganz wesentlich Folge der fortgesetzten Übertragung weniger MTB-Klone in der Bevölkerung und nicht so sehr Folge von Reaktivierung vor Jahren erworbener MTBInfektionen. Somit wäre die derzeit in Namibia grassierende Tuberkulose-Epidemie durch intensiven Einsatz aller zur Verfügung stehenden Mittel der TB-Bekämpfung kontrollierbar. Eine effektive Unterbindung der Neuinfektionen mit Tuberkulose könnte die Inzidenz mittelfristig um mindestens 30 prozent senken
Die Untersuchung der genetischen Fingerabdrücke zeigte eine niedrige Variabilität der Fingerabdrücke mit einer relativ hohen Rate von Isolaten in Clustern, d. h. einer hohen Rate von aufgrund einer Neuinfektion erkrankten Patienten von 36 prozent. Als Definition des Clusters wurde eine Übereinstimmung der DNA-Fingerabdruckmuster von 100 prozent gewählt. Bei Ausschluss der 33 Isolate mit 1-5 IS1610-Kopien sank die Gesamtrate der Neuinfektionen auf 34 prozent und war damit immer noch höher als in den wenigen vergleichbaren Studien aus Afrika